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Schülerinstrumente

 

 falls sie lieber ausgedruckte Texte lesen, finden sie HIER eine pdf-Version von Rubrik GM D

 

 

 

 

SchülerInnen bringen ihre persönlichen Musikinstrumente mit in die Schule

Früher durfte ein Kind an der Musikschule erst ab der 4. Primarklasse ein Musikinstrument erlernen. Dies lag unter anderem daran, dass viele Musikinstrumente in ihrer Originalgrösse zu gross/zu schwer waren für ein Kind.

Seitdem fast alle Blasinstrumente auch als Kinderinstrumente gebaut werden (kleineres Instrument > weniger Gewicht), hat sich die Situation massiv verändert. Die Chance ist relativ gross, dass Sie schon in einer 2. Klasse Kinder haben, die Gitarre, Geige, Cornet, Klarinette, Waldhorn oder irgendein anderes Instrument spielen.

Bei den Streichinstrumenten gibt es sogar Kinder, die bereits im Vorschulalter an der Musikschule mit dem Geigenunterricht starten. Streichinstrumente werden nämlich seit jeher in verschiedenen Grössen gebaut. Es gibt nicht nur ganze Geigen, sondern auch halbe Geigen, Viertelgeigen, Achtelgeigen…

Dieser kurze Überblick lässt vermuten, dass -egal auf welcher Primarstufe- das Musizieren mit Orffinstrumenten und anderen Musikinstrumenten anspruchsvoll ist; -nicht etwa, weil die Kinder unmusikalisch wären, sondern weil sie nicht alle das gleiche Niveau haben. Nach oben (5. + 6. Klasse) werden diese Niveauunterschiede so gross, dass ein miteinander Musizieren nur dann möglich ist, wenn ich als Lehrperson weiss, welches Kind auf seinem Instrument welchen Schwierigkeitsgrad bewältigen kann.

Lassen Sie sich nicht entmutigen, wenn der Versuch, die Kinder im Fach „Musik“ auf ein ausgeglichenes Niveau zu bringen, scheitert. Richten Sie stattdessen Ihr Augenmerk auf die positive Wirkung, die die Musik auf Ihre Schulklasse hat. Nicht umsonst wird Musik/Musikunterricht oft in Zusammenhang mit sozialer Interaktion, Sozialkompetenz, Kommunikation und Kooperation gebracht.

 

 

 

 

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Zuammenarbeit von Volksschule und Musikschule

 

In den meisten Gemeinden des Kantons existiert eine Musikschule, meistens gegliedert in eine Abteilung für Kinder/ Jugendliche (sehr stark subventioniert) und in eine Abteilung für Erwachsene (selbsttragend und dementsprechend teuer).

Obwohl an vielen Orten das Interesse vorhanden ist, gemeinsame Projekte (Primarschule UND Musikschule) zu planen und durchzuführen, scheitert die Organisation oft an der Tatsache, dass Primar- und Musikschule nach einem sehr unterschiedlichen Zeitplan arbeiten, d.h. sie ergänzen sich: Während ihrer Unterrichtszeiten an der Primarschule können die Schüler den Musikunterricht an der Musikschule nicht besuchen; der Musikschulunterricht findet somit vor allem in den Randstunden statt. Da jeder/jede Musiklehrer/in an der Musikschule Schüler aus sehr vielen verschiedenen (Primarschul-) Klassen hat, ist eine Zusammenarbeit nur bei guter Organisation möglich:

 

Schulhausinterne Projekte:

  • Märchenaufführung mit Musik /

  • Musical

  • Weihnachtsspiel

  • Zusammenarbeit einer Schulklasse (Chor) mit Lehrern der Musikschule (Chorgesang mit Instrumental-Begleitung)

  • Aufführung von Tänzen (traditionell oder modern) in Zusammenarbeit mit einem Ensemble der Musikschule

  • Gestaltung eines Primarschul-Elternmorgens usw.

Projekte in diesem Umfang sind häufig nur im Zusammenhang mit schulhausinternen Sonderwochen durchführbar. Sie sind sehr zeitaufwändig, geben aber anderseits auch sehr viel her; uns Lehrer/Lehrerinnen geben sie eine Chance, unsere Schüler mal von einer ganz anderen Seite kennenzulernen.

Mögliche Hilfestellungen für mich als PrimarlehrerIn sind:

  • Beiziehen von Eltern:
    Man kann die Eltern jedoch nicht am Elternabend (im Plenum) fragen, ob sie bereit wären, bei einem Projekt mitzumachen (indem sie zum Beispiel eine Blockflötengruppe für zwei Lektionen übernehmen und mit ihnen proben). Es wird sich niemand melden (man geniert sich…)
      Es gibt deshalb bloss die Möglichkeit, die Eltern per Elternbrief über das bevorstehende Projekt zu informieren und sie anzufragen, ob sie zu einer Teilnahme bereit wären. (mit sehr klarer Präzisierung der vorgesehenen Zeitfenster, in welchen sowas zu erfolgen hätte)

  • Beiziehen von IF-/IS-Lehrpersonen
    Achtung! Dies ist nicht das Kerngeschäft dieser Lehrpersonen!... Trotzdem kann es auch für eine IF-Lehrperson mal ganz interessant sein, „auffällige Kinder“ in einem völlig anderen Lernumfeld zu beobachten.

  • Beiziehen von LehrerkollegInnen:
    Da heute PrimarlehrerInnen nicht mehr zwingend 100% arbeiten, ergeben sich im Wochenverlauf gewisse Zeitfenster, in welchen mal eine Kollegin/ein Kollege während ein bis zwei Lektionen aushelfen/assistieren könnte. Selbstverständlich funktioniert dies nur, wenn es auf „Gegenrecht“ basiert.

  • Unterstützung durch begabte SchülerInnen der eigenen Klasse:
    Vor allem jene Schüler, die evtl. schon seit Jahren den Unterricht an der Musikschule besuchen, sind allenfalls bereit/imstande, mit einer kleinen Gruppe der Klasse mal etwas im Gruppenraum einzuüben.

  • Unterstützung durch Senioren:
    Aus ihrer eigenen Erfahrung wissen sie höchstwahrscheinlich, dass sich die Beziehung zu den eigenen Grosseltern sehr stark von der Beziehung zu den eigenen Eltern unterscheidet. Im Unterschied zu den eigenen Eltern haben Grosseltern nicht die direkte Verantwortung für die Kinder. Dies gilt innerhalb der Familie - und genauso im Schulalltag. Die Folge davon ist ein "lockerer" Umgang mit dem Schulalltag. Senioren sind "Gold wert" für die Schule, da sie oftmals die SchülerInnen an einem Punkt abzuholen vermögen, welcher für die Lehrperson nicht möglich ist, da ihre Verantwortung eine ganz andere ist.
    Dazu kommt, dass viele Senioren früher selber musikalisch tätig waren. Ob dies im Männerchor war, in der Blasmusik, in der Guggenmusik, im Kirchenchor, ist schlussendlich gar nicht mal so entscheidend.
    Und noch etwas: Senioren verfügen sie über ein unschätzbares Gut: ZEIT

  •  

     

Und wenn es sich um eine wirklich grosse Sache handelt:

  • Zusammenarbeit mit der ortsansässigen Musikschule. 

    Beiziehen eines Kollegen/einer Kollegin der Musikschule als Berater/In:

    >welches Kind aus meiner Klasse könnte welches Musikinstrument spielen?
    >was lässt sich auf diesem Instrument spielen?
    >wie muss ich die Musik für das Kind aufnotieren?
    >worauf muss ich achten, wenn ich die Musik mit meiner Klasse einübe?

Da MusikschullehrerInnen ein sehr grosses Interesse daran haben, mit ihrer Unterrichtstätigkeit in die Volksschulbildung einbezogen zu werden und einen festen Platz in der Ausbildung der Kinder einzunehmen, ist auch ihre Bereitschaft zu derartigen Hilfestellungen im Allgemeinen gross.

Es lohnt sich, bei grösseren Projekten den Kontakt zum Leiter/zur Leiterin der Musikschule zu suchen und anzufragen, ob es an der Musikschule Lehrpersonen hätte, die beim geplanten Projekt mitzumachen bereit wären. Diese Vorgehensweise hat den Vorteil, dass sie „offizieller“ daherkommt

 

 

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Musikinstrumente und ihre Verwendung in der Primarschule

 

Wir unterscheiden im praktischen Gebrauch an der Primarschule drei Typen von Musikinstrumenten:

 

Die Akkordischen Instrumente

Dazu gehören Klavier, Gitarre, Ukulele, Harfe, Akkordeon, Schwyzerörgeli, Orff-Xylophon, Orff-Metallophon, Keyboard

 

 

Die Melodieinstrumente

 

Es gibt nicht transponierende und transponierende Melodieinstrumente

 

Nicht transponierende Melodieinstrumente:

("nicht transponierend" heisst, dass jeder auf dem Intrumente gedrückte Ton genauso klingt, wie er notiert ist)

 

Querflöte

Oboe

Fagott

Geige

Cello

Posaune

 

 

Transponierende Melodieinstrumente:

("transponierend" heisst, dass der notierte Ton in Wirklichkeit anders [meistens tiefer] klingt)

 

Klarinette (B)

Trompete (B)

Cornet (B)

Alt-Saxophon (Es)

Waldhorn (F)

Es-Horn (Es)

 

Erklärungen zur Transposition allgemein finden sie unter  Die Transposition - "Relikt "aus alten Zeiten"

 

 

 .....und dann gibt es noch Instrumente, die zwar nicht transponieren, jedoch eine Oktave höher oder tiefer klingen als notiert:

 

1 Oktave höher:

Panflöte, Piccolo, Blockflöte

 

Eine Oktave tiefer:

Kontrabass, Basstuba, E-Bass

 

 

  Übersicht über die Tonumfänge der einzelnen Musikinstrumente

 

  Übersicht über die Verwendung der einzelnen (gebräuchlichsten) Musikinstrumente

 

 

 

Die Schlaginstrumente

 

Die Auswahl an für Schülerinnen und Schüler in Frage kommenden Schlaginstrumenten ist riesig!

Die Fuktion des Schlaginstrumentes  -auch wenn es bloss eine einfache Rassel oder zwei Schlaghölzer sind-  wird oft unterschätzt. Kinder, welche momentan Mühe haben, ihre Begleitfigur auf dem Xylophon oder Metallophon hinzukriegen, können auf ein Rhythmusinstrument "umplatziert" werden  -bevor sie vor lauter Stress in Tränen ausbrechen-.

 

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Die Transposition -  "Relikt "aus alten Zeiten"

 

Genauso wie es heute nicht mehr auf Anhieb nachvollziehebar ist, weshalb die Querflöte ein Holzblasinstrumente ist (sie wurde früher aus Holz gebaut), ist es schwierig, nachzuvollziehen, weshalb es transponierende Instrumente gibt.

 

Am Beispiel der Klarinette:

Die Klarinette wurde ca 1760 erfunden. In ihrer Urform hatte sie bloss 2-3 Klappen (heute hat sie mehr als 20). Die Tatsache, dass man damals im Instrumentenbau sehr viel weniger Möglichkeiten hatte als heute, hatte bewirkt, dass je nach Tonart des Stückes, welches man auf der Klarinette spielen wollte, ein jeweils anderes Instrument verwendet werden musste.

Wenn also z.Bsp. Mozart eine Sinfonie in A-Dur komponiert hatte, verwendete man für deren Ausführung eine Klarinette in A. Nur auf diesem Instrument klang das Musikstück in A-Dur rein. Hätte man auf der "A-Klarinette" ein Musikstück in B-Dur gespielt, so hätte dieses schrecklich falsch geklungen.... Dies liegt daran, dass A-Dur von B-Dur (im Quintenzirkel) sehr weit entfernt ist.

So hat man halt für verschiedene Tonarten unterschliedlich lange (und dadurch unterschiedlich hoch klingende!) Instrumente gebaut.

Erst mit der Entwicklung des Instrumentenbaus wurde es möglich, Klarinetten zu bauen, auf denen man in jeder x-beliebigen Tonart spielen kann.

"Leider" haben sich gewisse dieser transponierenden Instrumente bis heute erhalten, und werden ihnen von den Kindern ihrer Schulklasse mit ins Schulzimmer gebracht :-)

 

Im Klassenzimmer werden sie diverse transponierende Instrumente antreffen.

  • Klarinette (B)

  • Saxophon (Es)

  • Trompete (B)

  • Cornet (B)

  • Waldhorn (F)

 

Wenn wir für die SchülerInnen eine Stimme transponieren (umschreiben) wollen, gehen wir in zwei Arbeitsschritten vor:

 

Schritt 1: Finden der neuen Tonart

 

Das wichtigste Mittel, welches wir zur Verfügung haben, um die Tonart herauszufinden, in welcher das Kind mit dem transponierenden Instrument spielen wird, ist der QUINTENZIRKEL.

 

Quintenzirkel

 

 

Am besten starten wir direkt mit einem Beispiel:

 

Sie haben in ihrer Schulklasse ein Kind, welches Klarinette spielt.

 

Die Klarinette ist ein B-Instrument, das heisst, wenn das Klarinettenkind ein "C" liest (und auf seinem Instrument drückt), kommt ein "B" heraus. Die Klarinette klingt also IMMER einen Ganzton zu tief.

 

Wenn sie nun auf dem Quintenzirkel nachschauen, wo genau B-Dur zu finden ist, sehen sie, dass es an der Position "10 Uhr" zu finden ist; der Quintenzirkel ist auf dieselbe Art eingeteilt wie die Uhr.

B-Dur hat auf dem Quintenzirkel einen Anstand von zwei Schritten von C-Dur  - gemeint sind nicht etwa (Ganz- oder Halb-)Tonschritte, sondern zwei simple "Hüpfer" vorwärts, also im Uhrzeigersinn.

Diesen Abstand, den das B-klingende Instrument von C-Dur hat, müssen wir beim B-klingenden Instrument IMMER berücksichtigen.

 

Und so gehen wir vor:

Nehmen wir an, das Lied stehe in der Originaltonart in F-Dur. Was muss nun das Klarinettenkind spielen?

Ganz einfach: wir gehen genau dieselben zwei Schritte ("Hüpfer") im Uhrzeigersinn vorwärts (siehe oben) und kommen so (ausgehend von F-Dur) nach G-dur.

Und was machen wir, wenn das Original-Lied in D-Dur steht? Wir gehen im Quintenzirkel zwei Schritte IM UHRZEIGERSINN vorwärts und gelangen nach E-Dur: Das Klarinettenkind wird also E-Dur spielen.

Weiteres Beispiel:

Das Originallied steht in Es-Dur: Wir gehen im Quintenzirkel von Es-Dur aus zwei Schritte IM UHRZEIGERSINN vorwärts und gelangen nach F-Dur.

 

Achtung: Wandern sie IMMER IM UHRZEIGERSINN 2 Schritte vorwärts.

Und jetzt kommt das Gute: Es gibt keine Ausnahme von dieser Regel!

 

Das selbe funktioniert auch mit Molltonarten:

Stellen sie sich vor, das Originallied stünde in e-moll (paralleles Moll von G-Dur, im Innern des Quintenzirkels zu finden).

Auch hier gehen sie von e-moll zwei Schritte im UZ-Sinn "vorwärts" und gelangen so zu fis-moll.

 

 

 

Was aber machen wir, wenn es sich nicht um eine B-Klarinette handelt, sondern zum Beispiel um ein Es-Alt-Saxophon?

 

Natürlich genau dasselbe....

Wir beginnen von vorne:

Wie weit entfernt ist Es-Dur von C-Dur?

3 Schritte (3 "Hüpfer")

Diese 3 Hüpfer müssen wir immer einbeziehen in unsere Überlegungen.

 

Beispiel:

Das Originallied steht in G-Dur.

Was spielt das Es-Alt-Saxophon?

Wir starten im Quintenzirkel bei G-Dur, gehen 3 Schritt im Uhrzeigersinn vorwärts und gelangen so zu E-Dur. Das Saxophonkind wird E-Dur spielen.

 

 

Schritt 2: Umschreiben der einzelnen Töne des Original-Liedes

 

Alle transponierenden Instrumente, die sie in der Primarschule antreffen werden, klingen tiefer als dass sie notiert sind.

 

!Grundüberlegung!  

Wenn ein Instrument IMMER einen Ganzton zu tief klingt, müssen wir die umzuschreibende Originalstimme einen Ganzton höher schreiben.

 

Schauen sie kurz in die Datei   B- und Es-Transposition (Kurzanwendung auf einen Blick) 
und lesen sie danach hier weiter.

 

In dieser Datei sehen sie, wie man eine C-Stimme für Klarinette (in B) oder Saxophon (in Es) umschreibt.

So wie die Klarinette in B mit jedem Ton, den sie spielt, einen GANZTON zu tief klingt, genauso klingt auf dem Saxophon jeder gespielt Ton eine GROSSE SEXTE zu tief.

Das heisst, wenn wir die Stimme für das Saxophon-Kind umschreiben, müssen wir JEDEN Ton der Stimme um eine Sexte nach oben schieben.

Für eine Es-Stimmung Noten umzuschreiben ist viel fehleranfälliger als für eine B-Stimme.

Der Grund drüfte klar sein: Bei der B-Stimmung schieben ich bloss jeden Ton einen Ganzton nach oben; bei der Es-Stimmung aber handelt es sich um eine Sexte - die Gefahr des falschen Abzählens ist hier viel grösser.....

 

Schauen sie sich, nachdem sie diesen Text studiert haben, nun nochmals die Datei  B- und Es-Transposition (Kurzanwendung auf einen Blick)  an.

Versuchen sie, die beiden Arbeitsschritte, welche wir oben ausgeführt haben,  

  • Das Herausfinden der neuen Tonart

  • Das Höherschreiben der Originaltöne

in der Datei wieder zu erkennen und nachzuvollziehen.

 

 

 

Und hier finden sie wichtige Unterlagen zum Thema TRANSPOSITION

 

B1)  Quintenzirkel

B2)  B- und Es-Transposition (Kurzanwendung auf einen Blick) 

B3)  B- und Es-Transposition (für jene, die es ganz genau wissen wollen -) 

B4) 
Transponieren: Übungsblatt zum Lied "Hejo, spann den Wagen an"

 

 

 

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Wie verwende ich mein persönliches Instrument, um Lieder einzuführen?

Hier gilt es zu unterscheiden zwischen akkordischen Instrumenten und Melodieinstrumenten:

Der Gitarre spielende Lehrer wird wahrscheinlich gleich die Gitarre zu Hilfe nehmen, das Lied den Schülern vorsingen und dazu auch gleich begleiten. Dies ist für die Klasse insofern ein Vorteil, als sie gleich beides hören kann: Die Melodie und die Begleitakkorde. Der Nachteil dabei ist jener, dass die Schüler wahrscheinlich - je nach Stimmsicherheit des Lehrers/der Lehrerin - nicht sehr kräftig mitsingen werden, weil sie von der Lehrerstimme zu wenig geführt werden.

Bei den andern akkordischen Instrumenten (Akkordeon und Klavier) ist die Situation bereits eine ganz andere: Beide Instrumente ermöglichen es, Melodie und Begleitung gleichzeitig zu spielen - was jedoch beim Klavier einige Ansprüche stellt. Diese beiden Instrumente stellen also gewissermassen eine Verbindung dar zwischen Akkordischen Instrumenten und Melodieinstrumenten.

Und dann wären da noch die Melodieinstrumente (Blockflöte, Querflöte, Klarinette, Trompete, Saxophon, Horn, Panflöte, Posaune, Geige, Bratsche, Cello usw.): Sie alle haben zwar den Nachteil, dass der Lehrer/die Lehrerin nicht gleichzeitig spielen und singen kann - sie haben aber auch den unschätzbaren Vorteil, dass sie die Singstimme der Kinder besonders gut führen (mit Ausnahme etwa der Blockflöte, welche schlichtweg zu klangschwach ist, um im Klassenverband überhaupt eingesetzt werden zu können-). Wer schon mal in einem gemischten Chor mitgesungen hat, hat sicher auch noch in bester Erinnerung, wie der Chordirigent jeweils die einzelnen Stimmen eingeübt hat: mit Hilfe des Klaviers!! Wieso nicht mit der eigenen -wahrscheinlich gut ausgebildeten- Stimme? Ganz einfach: Weil sich die Stimme der ChorsängerInnen anscheinden vom Musikinstrument besser führen lässt.


Der Einsatz von Melodieinstrumenten ist in allen Phasen des Liederlernens möglich:

 

 

  • Der Lehrer/Die Lehrerin spielt das Lied vor, damit die Kinder es zuerst mal übers Ohr aufnehmen können. Ich stelle immer wieder fest, dass die Kinder das Lied müheloser erlernen, wenn es von einem Melodieinstrument vorgespielt wird, als wenn der Lehrer es vorsingt. Es scheint so, als ob die Kinder dem Musikinstrument eher glauben würden als der Singstimme. - Dies mag unter anderem daran liegen, dass das Melodieinstrument die Melodie auf jeden Fall reiner (und bestimmter) vorträgt als die Singstimme.

  • Der Lehrer/Die Lehrerinr spielt das Lied vor, und die Kinder summen die Melodie bereits mit (Mitsingen auf einer Silbe, z.Bsp. auf "na" ist noch besser)

  • Der Lehrer/Die Lehrerin spielt das LIed vor, und die Kinder sprechen dazu den Text (genau in jenem Rhythmus, in welchem er im Text vorkommt, jedoch ohne die Melodie mitzusingen)

  • Der Lehrer/Die Lehrerin spielt, die Kinder singen mit (Text und Melodie)

  • Der Lehrer/Die Lehrerin spielt das Lied, die Kinder bedienen Orff-Instrumente und Schlaginstrumente. Diese Art des gemeinsamen Musizierens ist für den Lehrer/die Lehrerin sehr anspruchsvoll. Er/Sie muss auf ihrem Instrument sehr sicher sein und - zusätzlich zum eigenen Spiel - noch in der Lage sein, die Instrumentalstimmen der Schüler zu kontrollieren. Dies alles erfordert schon fast die Fähigkeiten eines Dirigenten und kann nur durch jahrelange Arbeit erreicht werden. Eines jedoch ist klar: Wenn ich als LehrerIn in dieser Situation Noten lesen muss, dann habe ich keine Zeit mehr zum Zuhören; die Kontrolle über das Geschehen fehlt.

  • Und wenn das Lied bereits von früher her bekannt ist?

    Hier bietet sich die Möglichkeit an, ein musikalisches Puzzle anzufertigen: Die Lehrperson zerschneidet eine Kopie des bereits bekannten Liedes in die einzelnen Liedzeilen (Textzeilen) und gibt diese den Schülern ab. Aufgrund des mehrmals vom Lehrer vorgespielten Liedes müssen die Kinder herausfinden, in welcher Reihenfolge die Lied-Puzzle-Teile zusammenzusetzen sind, damit das Lied richtig klingt. Unsere Aufgabe besteht bei der Kontrolle der zusammengesetzten Teile bloss darin, zu den einzelnen Gruppen hinzugehen und ihnen ihre Version des Liedes vorzuspielen. Die Kinder werden schon sehr bald hören, ob das Lied im richtigen Ablauf erklingt, oder ob die betreffende Gruppe die Liedzeilen falsch zusammengesetzt hat. Für uns ist diese Kontrolle nicht ganz einfach, da ich damit rechnen muss, die einzelnen Liedteile gegeneinander vertauscht vorzufinden. Flexibilität ist gefordert! - - - Es muss sicher nicht besonders erwähnt werden, dass diese Puzzle-Spiele die Hörfähigkeit und die Konzentrationsfähigkeit der Kinder enorm steigern.



Und noch ein grosses Anliegen zum Schluss:
Leider kommen viele LehrerInnen nur dann auf die Idee, etwas (z.Bsp. ein Lied) auf ihrem Instrument der Klasse vorzuspielen, wenn im Stundenplan gerade "MUSIK" steht. Tatsache ist jedoch, dass ein Lied oder ein musikalisches Ratequiz überall im Unterricht eingeflochten werden kann und dass dieses sehr viel zur Auflockerung des Unterrichts beiträgt.

Die obenstehenden Ausführungen zeigen wohl ausdrücklich genug, dass -fast- jedes Musikinstrument zum Einführen von Liedern geeignet ist. Die Frage ist bloss, ob man es den instrumentalen Möglichkeiten entsprechend einsetzt.

Dabei meine ich mit instrumentalen Möglichkeiten einerseits die Eigenschaften, welche ebendieses Instrument hat (Melodieinstrument / akkordisches Instrument) UND die Möglichkeiten, welche der Spielende hat (sein Spielniveau)

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Das Leiten von Instrumentalstücken

Obwohl das Führen der Klasse beim Spielen von irgendwelchen Instrumentalstücken oder von ORFF-Begleitungen nicht viel mit Dirigieren zu tun hat, gilt es trotzdem, einige Grundregeln zu beachten:

Egal, wie klein die Besetzung ist, in welcher die Schüler ein Stück spielen; der folgende Ablauf trifft immer zu:


1 Das Stück starten:
Folgende Dinge sind wichtig: Es nützt nichts (und bringt nur Verwirrung), ein Stück in einem anderen Tempo anzuzählen, als in jenem, in welchem wir es effektiv klingen lassen wollen. Wenn ein Stück z.B. im 4/4-Takt steht, so kann ich mit "3 - 4" anzählen, aber eben: immer im korrekten Tempo. So lernen die Kinder schon sehr bald, dass das Anzählen nicht nur dazu dient, die Klasse zu starten, sondern dass es auch Informationen darüber gibt, wie schnell das Lied (oder das Musikstück) gesungen (gespielt) werden soll. Aehnlich verhält es sich bei Stücken, die z.B. mit einem Viertelauftakt beginnen: Dabei mit "1 - 2 - 3" anzuzählen ist sehr sinnvoll; sofern es den Kinder eine Tempovorstellung zu vermitteln vermag.


Kleiner Trick: Die letzte Zahl muss deutlich lauter gesprochen werden, sodass die Kinder nur schon ob der unterschiedlichen Lautstärke starten: Beispiel: "1 - 2 - 3 - 4" (Mitklopfen während des Anzählens ist nicht verboten: so können die Kinder den Puls der Musik leichter übernehmen - -)


Und noch ein Tipp für blasinstrumente-spielende Lehrpersonen:
Es ist zwar recht viel anspruchsvoller, ein Stück anzuzählen, wenn man gleich danach auf seiner Trompete auch noch den richtigen Anfangston treffen muss; es ist aber mit einiger Uebung möglich und wird von vielen Lehrern erfolgreich angewendet.


2 Das Stück in Gang halten:
Wenn die Lehrperson ein Instrument sicher spielt, so wird sie imstande sein, die Klasse damit zu führen, ohne zu anderen Hilfsmitteln zu greifen. Wenn dies aber nicht funktioniert, so müssen andere Mittel herangezogen werden:


  • selber mit Stab mitklopfen oder mit Händen mitklatschen

  • den Puls auf einem Bongo oder einer Pauke (oder auf einem anderen eher tief klingenden Rhythmusinstrument) mitschlagen

  • alle Kinder den Puls mitschlagen lassen (z.B. auf Pultplatte mit flacher Hand)

  • Puls stampfen mit Fuss

  • Im Raum umher marschieren und so den Puls im ganzen Körper spüren


3 Das Stück stoppen: Viele Vorhaben (nicht nur im Musikunterricht) scheitern daran, dass sie zwar gut gestartet und auch gut in Gang gehalten werden, dass sie jedoch nicht korrekt abgeschlossen werden. Dies ist einer der Hauptgründe, wieso Musikstunden oftmals ein wenig chaotisch werden. Im Gegensatz zu einer Mathematikstunde (z.Bsp. Lösen von Rechnungsaufgaben als Stillbeschäftigung im Schulzimmer) ist das Musizieren ein Sache, die unter anderem viel mit Bewegung und Gestaltung zu tun hat. Der Drang zur Bewegung und zur Gestaltung bringt Unruhe in ein Klassenzimmer oder in einen Singsaal.

Deshalb ist es bei solchen Lektionen besonders wichtig, eine Sache nicht bloss laufen zu lassen, sondern sie zu einem sinnvollen Zeitpunkt (entschlossen!) zu stoppen. Es ist nicht übertrieben, in diesem Zusammenhang von "Ritualen" zu sprechen: Kleine Vereinbarungen zwischen der Lehrperson und den Schülern, die bewirken, dass wieder Ruhe einkehrt und eine konzentrierte Fortsetzung der Arbeit überhaupt erst möglich wird.

 

STARTEN – IN GANG HALTEN – STOPPEN



Sinnvolles Dirigieren
Wir alle haben mal in der Lehrerausbildung gelernt, wie man korrekt im 2/4- oder im 3/4- oder im 6/8-Takt dirigiert. Dies ist zwar interessant, für den Primarschulunterrcht aber überhaupt nicht nötig. Viel wichtiger ist, dass wir als LehrerInnen den Puls gut spüren. Wenn all diese komplizierten Dirigierbewegungen weggelassen werden dürfen, bleibt plötzlich mehr Zeit für etwas anderes: für's ZUHÖREN! Wer schon mal ein kleines Stück mit seiner Klasse einstudiert (und geleitet) hat, weiss, wie schwierig es ist, überhaupt vor lauter Agieren noch mitzubekommen, was die Kinder an ihren Instrumenten machen; ob sie überhaupt den Rhythmus verstanden haben, den ich ihnen vorher erklärt habe, oder ob sie "schwimmen". Ganz zu schweigen von der Frage, ob sie überhaupt die richtigen Töne spielen auf Xylophon oder Metallophon. - - - -


Die Führung delegieren
Ich habe noch nie eine Schulklasse gesehen, in der es kein einziges musikalisch begabtes Kind gibt. Ich spreche nicht von Ausnahmetalenten, sondern von Kindern, die in ihrem rhythmischen Geschick, in ihrem Pulsempfinden oder in irgend was anderem hervorstechen; auffallen. Wieso eigentlich nicht diesen Kindern eine Spezialaufgabe geben und mal ein solches Kind die Klasse führen lassen. Das Kind wird ihnen dankbar sein, wenn sie es ein wenig herausfordern und es auch spüren lassen, dass es hier eine Spezialaufgabe ausführen darf.

Der grosse Vorteil für Sie selber liegt auf der Hand:

Sie haben plötzlich viel Zeit, um die Klasse zu beobachten, zuzuhören und die Fähigkeiten der einzelnen Kinder zu erkennen.

 

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